Schulterarthrose (Omarthrose)

bg-001w3

Omarthrose, auch als Schulterarthrose bekannt, ist eine degenerative Erkrankung des Schultergelenks, die durch den Abbau des Knorpels zwischen den Gelenkflächen gekennzeichnet ist. Dieser Zustand kann erhebliche Schmerzen, Steifheit und eine Beeinträchtigung der Beweglichkeit der Schulter verursachen.

In diesem Bericht erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnoseverfahren sowie konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten bei Omarthrose.

Ursachen - Verschleiss der Schulter

Die Hauptursache für Omarthrose ist der normale altersbedingte Verschleiss des Schultergelenks. Mit zunehmendem Alter kann der Knorpel, der die Gelenkflächen bedeckt, abgenutzt werden, was zu Reibung, Entzündungen und Schmerzen führt. Neben dem natürlichen Alterungsprozess können jedoch auch andere Faktoren die Entwicklung von Omarthrose begünstigen, darunter vorherige Verletzungen des Schultergelenks, chronische Risse der Rotatorenmanschette, Überlastung, rheumatoide Arthritis und auch genetische Veranlagung.

Symptome

Die Symptome von Omarthrose können schmerzhaft und einschränkend sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schmerzen im Schulterbereich, die sich durch Bewegung und Belastung verschlimmern können.
  • Schmerzen in der Nacht.
  • Steifheit und Einschränkung der Schulterbeweglichkeit, insbesondere bei Drehbewegungen oder Überkopfbewegungen.
  • Knirschende oder knisternde Geräusche während der Schulterbewegung.
  • Muskelschwäche im betroffenen Arm aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit.
  • Schwellung und eventuell sichtbare Veränderungen im Schulterbereich.

Diagnose der Omarthrose

Die Diagnose von Omarthrose erfolgt in der Regel durch einen Orthopäden oder einen Schulterchirurgen. Der Arzt wird die Krankengeschichte des Patienten aufnehmen und eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen. Zur Bestätigung der Diagnose können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um den Zustand des Schultergelenks und den Grad der Knorpelabnutzung zu beurteilen. Zusammen mit Ihnen lässt sich dann ein persönlicher Therapieplan erstellen.

Konservative Behandlung

Die konservative Behandlung von Omarthrose zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Schulterbeweglichkeit zu verbessern und die Funktion des Arms zu erhalten. Dies kann eine Kombination aus folgenden Massnahmen umfassen:

  • Medikamentöse Therapie zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung, wie nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSARs).
  • Physiotherapie zur Stärkung der umliegenden Muskulatur, Verbesserung der Beweglichkeit und Förderung einer guten Körperhaltung.
  • Anpassung der Aktivitäten und Vermeidung von Überlastung des Schultergelenks.
  • In einigen Fällen kann die Injektion von Kortikosteroiden oder Hyaluron in das Schultergelenk erwogen werden, um die Entzündung zu reduzieren.

Operative Behandlung

Wenn die konservative Behandlung keine ausreichende Schmerzlinderung oder Verbesserung der Funktion bietet, kann eine operative Behandlung erwogen werden.

Es gibt verschiedene operative Verfahren, die je nach Schweregrad der Omarthrose und individuellen Umständen angewendet werden können.

Bei fortgeschrittener Omarthrose kann ein künstliches Schultergelenk eingesetzt werden, um beschädigte Gelenkflächen zu ersetzen und Schmerzen zu lindern.

Anatomische Schulterprothese

Die anatomische Schulterprothese wird verwendet, wenn die schulterumgebenden Sehnen und Muskeln intakt sind und diese eine gute Funktion haben. Ziel ist die Rekonstruktion der normalen Anatomie bei zerstörtem Gelenk. Dabei wird die Kugel am Oberarmkopf mit einer metallischen Kugel aus Metalllegierung oder Titan ersetzt. Diese kann entweder mit einem langen Zapfen als Schaft im Knochen verankert werden oder bei gutem Knochen auch schaftfrei als Oberflächenersatz. Die Pfanne besteht meist aus einem hightech Kunststoff (Polyethylen). Diese Prothese ahmt die natürliche Anatomie des Schultergelenks nach und ermöglicht eine reibungslose Bewegung zwischen den Komponenten mit einem nahezu normalen Bewegungsausmass.

Inverse Schulterprothese

Die inverse Schulterprothese unterscheidet sich von der anatomischen Prothese durch die umgekehrte Anordnung der Komponenten. Sie kommt in besonderen Fällen zum Einsatz, wenn die Sehnen und Muskeln der Rotatorenmanschette geschädigt sind. Hierbei wird eine konkave Pfannenkomponente in den Oberarmknochen und eine kugelförmige Glenosphere auf die Schulterpfanne gesetzt.

Dieser Ansatz ermöglicht eine höhere Stabilität durch einen hohen Formschluss der Komponenten. Zusätzlich übernimmt der kräftige Deltamuskel die Funktion der Rotatorenmanschette durch einen veränderten Hebelarm. Dies ermöglicht eine verbesserte Beweglichkeit und Schmerzlinderung bei gesteigerter Lebensqualität. Die Entscheidung für eine inverse Schulterprothese hängt von individuellen Faktoren ab und erfordert eine gründliche Bewertung durch einen Schulterspezialisten.

Arthroskopische Verfahren

In speziellen Fällen kann durch kleine Einschnitte instrumentelle Eingriffe vorgenommen werden, um störende freie Knochenstücke zu entfernen, das Gelenk zu reinigen oder entzündetes Gewebe oder Restsehnen (speziell lange Bicepssehne) zu behandeln.

Erfolgsaussichten bei der Schulterarthrose

Die Erfolgsaussichten bei der Behandlung der Omarthrose hängen von mehreren Faktoren ab, einschliesslich des Schweregrads der Erkrankung, des Alters des Patienten, des allgemeinen Gesundheitszustands, des angestrebten Aktivitätsgrad und der Einhaltung der postoperativen Rehabilitation. In einigen Fällen kann die konservative Behandlung ausreichend sein, um Schmerzen zu lindern und die Schulterfunktion zu verbessern. Bei operativen Eingriffen kann eine signifikante Verbesserung der Schmerzen und der Beweglichkeit erreicht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die individuellen Ergebnisse variieren können. Eine frühzeitige Diagnose, angemessene Behandlung und konsequente Rehabilitation sind entscheidend für eine erfolgreiche Genesung bei Omarthrose.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Omarthrose eine degenerative Erkrankung des Schultergelenks ist, die zu Schmerzen, Steifheit und Beeinträchtigung der Schulterbeweglichkeit führt. Eine genaue Diagnose und eine individuell abgestimmte Behandlungsstrategie, sei es konservativ oder operativ, sind entscheidend, um Schmerzen zu lindern, die Schulterfunktion zu verbessern und eine optimale Genesung zu ermöglichen. Mit einer angemessenen Behandlung und Rehabilitation haben die meisten Patienten gute Chancen auf eine Verbesserung ihrer Symptome und eine Steigerung ihrer Lebensqualität.